Erika, oh Erika! Das Heidekraut stellt sich vor
Das Heidekraut, umgangssprachlich auch Erika genannt, enthält eine große Menge an Gerbstoffen, Flavonoiden, Bitterstoffen und ätherischen Ölen, die es zu einem ganz besonderen Heilkraut machen.
Gerade zum Ende des Sommers hin, kann man die herrliche Blütenpracht weithin bewundern. In strahlendem Lila, Purpur oder Rosa lächelt diese wunderbare Pflanze dem Herbst entgegen. In diesem Artikel liefere ich dir einen Überblick über Herkunft, Wirkung und Anwendungsmöglichkeiten.
Wo wächst Heidekraut?
Vor allem die als Besenheide (Calluna vulgaris) bekannte Art, dient in der Volksmedizin bereits seit Jahrhunderten innerlich als auch äußerlich angewendet als Heilpflanze. Aber auch einige andere Heidekraut-Arten verfügen über heilende Wirkung. In unseren Breiten findest du die blühende Erika im Spätsommer vor allem auf Kahlschlägen und Lichtungen in Kiefer-, Eichen- oder Birkenwäldern. Heidekräuter gedeihen am besten an sonnigen Standorten, tolerieren aber auch halbschattige Plätze. Sie kommen hauptsächlich auf sandigen oder steinigen Böden vor. Manche Heidekrautgewächse werden über 70 Zentimeter hoch und können bis zu 40 Jahre alt werden.
Grausiger Mythos
Früher erzählte man sich, dass das Heidekraut aus dem Blut der in Schlachten gefallener Krieger gewachsen ist. Diese Geschichten kamen daher, dass Heidelandschaften oft als Austragungsorte für Schlachten dienten, da sie von offenem Gelände geprägt sind. Dem Mythos zufolge erinnern die Blüten an die Gefallenen.
So erkennst du Heidekraut
- verästelte Stengel am Boden, die Zweige streben nach oben
- immergrüne Blätter in vier Reihen am Zweig
- Blattwerk dachziegelartig angeordnet
- Blüten sind rosa bis hellviolett und stehen in langen Blütenständen am Zweigende
- Kelchblätter überragen die Kronblätter
- Einzelblüte besteht aus vier gleichfarbigen Kelch- und Kronblättern.
Besondere Inhaltsstoffe
Zarte Triebspitzen, Blätter sowie die Blüten der Besenheide können zwischen August und September geerntet werden. Die sehr zuckerreichen Blüten sind nicht nur bei Bienen sehr beliebt, sondern können auch für Aufgüsse verwendet werden. Die Heilpflanze enthält Gerbstoffe und Mineralstoffe, verschiedene Enzyme, diverse Mineralstoffe sowie Saponine und Flavonglykoside, außerdem Hydrochinon und Arbutin. Seit dem 16. Jahrhundert schätzt man die Bedeutung des Heidekrauts als Heilpflanze. Die Menschen nutzten damals vor allem die schleimlösenden, harn- und schweißtreibenden Eigenschaften.
Erikas Anwendungsmöglichkeiten
Sowohl aus den Blüten als auch aus dem Kraut lässt sich ein Aufguss bereiten, der als Tee oder Tinktur verwendet werden kann. Bei innericher Anwendung als Tee, soll das Heidekraut harn- und schweißtreibend wirken und so besonders bei Infektionen der Harnwege, Nieren oder Blase wirken. Aber auch bei Rheuma und Gicht soll der Tee über lindernde Eigenschaften verfügen.
Äußerlich angewendet wirkt ein Sud aus Heidekraut gegen Ekzeme, Hautausschläge und Rötungen.
Auch für Kinder geeignet
Heidekraut wird
- antiseptische
- harn- und schweißtreibende
- schleimlösende
- blutreinigende und
- beruhigende
Wirkung zugeschrieben.